Die Gorillas haben ihr neues Heim eingeweiht

Am 30.4. war die Gorillafamilie der Bonobogruppe gefolgt und ins neue Menschenaffenhaus eingezogen, am 1. Mai wurde sie nun erstmals in ihre neuen Innengehege gelassen: Zuerst betrat die 50-jährige #

Foto: Wilhelma / M. Holtkötter
Foto: Wilhelma / M. Holtkötter


Seniorin Mimi ohne zu zögern das neue Reich, dann folgten die übrigen Gorillafrauen samt Nachwuchs und zuletzt Silberrücken Kibo. Ruhig und zügig ging am 2. Mai auch der Umzug der „Nachhut“ über die Bühne – der vier handaufgezogenen Gorillakinder aus dem Aufzuchthaus. Die Kleinen wurden auf den Armen ihrer Pflegerinnen mit dem Auto ins neue Heim chauffiert, was vor allem den drei Gorillajungs sichtlich Spaß machte. 

Normalerweise sagt man ja, dass Veränderungen im Alter schwerer fallen als in jungen Jahren. Für Mimi, die mit 50 Jahren älteste Gorilladame der Gruppe und dreifache Ur-Ur-Großmutter, scheint das nicht zu gelten. Bedächtig aber zielstrebig und äußerlich völlig cool durchstreifte sie die neuen Gehege und sammelte zufrieden brummelnd die von den Pflegern verteilten Leckereien auf: hier ein Stück Fenchel, da ein Büschel Petersilie. Und während die anderen Familienmitglieder den noch unbekannten Naturboden aus Pinienrinde zunächst etwas vorsichtiger erkundeten, hatte Mimi diesen längst betreten, beschnuppert und sogar abgeschmeckt. „Es ist so erstaunlich wie erfreulich, dass sich gerade Mimi als die Selbstbewussteste erweist“, kommentiert dies die Primatologin Dr. Iris Weiche, die die Wilhelma-Gorillas seit Jahren beobachtet und auch ihre Eingewöhnung begleitet. Wie üblich wurde dabei zuletzt der Schieber für Haremchef Kibo geöffnet, damit er alle seine Frauen schon vorfindet. Da er sich zudem in viel größeren Gehegen wiederfand, hatte er plötzlich jede Menge zu tun, um von A nach B zu gelangen und seine „Schäfchen“ im Auge zu behalten, was ihn anfangs beunruhigte und sichtlich beschäftigte. „Er wird seiner Rolle als Silberrücken in der neuen Situation aber völlig gerecht und verteidigt seine Frauen sofort vor jeder mutmaßlichen Gefahr“, erklärt Dr. Iris Weiche. Zu beobachten und normal sei daher auch, dass sich vor allem die Weibchen mit Kindern während der ersten Zeit eng an Kibo halten. Doch insgesamt schien das neue Gehege der ganzen Familie auf Anhieb zu gefallen: Gemeinsam erkundeten die Tiere jeden Winkel, wobei immer wieder leises Brummeln zu hören war, ein Laut, mit welchem die Gorillas sich verständigen, Kontakt halten und auch Zufriedenheit ausdrücken. Solche Laute können im Haus dank der offenen, vergitterten Gehegedächer auch die Besucher künftig hören.

„Besonders freut mich, dass Mimi nun während ihrer letzten Lebensjahre noch den größeren Komfort im neuen Affenhaus genießen kann“, sagt die Menschenaffenkuratorin Dr. Marianne Holtkötter. Immerhin war es für Mimi und die nur wenig jüngere Undi schon der zweite Umzug innerhalb der Wilhelma. Der erste liegt genau 40 Jahre zurück: 1973 ging es von einer provisorischen Unterkunft in das damals noch als modern geltende alte Menschenaffenhaus.

Wie im Abenteuerland fühlten sich in ihrem neuen Gehege offenbar sofort die Gorillajungs Tano, Okanda und Tebogo – turnend, kraxelnd, tobend und herumalbernd nahmen sie den Raum samt den vielen Klettergelegenheiten in Beschlag. Nur Vana blieb die erste Stunde nach der Ankunft lieber im sicheren Arm der Pflegerin, bekam ein wenig Angstdurchfall und schaute sich schüchtern um, bevor die Neugier auch bei ihr die Oberhand gewann. Ansonsten verlief der Umzug der europäischen Aufzuchtstation für Gorillakinder, die von ihren Müttern nicht angenommen wurden, eindeutig am schnellsten. In zwanzig Minuten war er vorbei, denn diesmal gab es keine Narkosen und Untersuchungen hinter den Kulissen, sondern es ging vom Umzugstaxi direkt in die Gehege. Hier wird künftig der Sicht- und Schnupperkontakt durch Fenster und Gitter zur Gorillafamilie nebenan das Leben der Kleinen grundlegend verändern – und die spätere Eingliederung in eine eigene Gorillafamilie mit Sicherheit erleichtern.    



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